• Deutsch
  • Français
  • English

  • 17.06.2025, Lesezeit: 3 Minuten

    Rückblick auf die Bürgerbegegnung 2025 in Saint-Florent-sur-Cher

    In bewegten Zeiten, in denen Schlagzeilen von Krisen und Konflikten geprägt sind, braucht Europa vor allem eines: Begegnungen, die verbinden. Genau das wurde bei der Bürgerbegegnung 2025 in unserer französischen Partnerstadt Saint-Florent-sur-Cher lebendig – mit Gästen aus Neu-Anspach, Šentjur und der Gastgeberkommune.

    Obwohl sich das dortige Partnerschaftskomitee aufgelöst hat, hat die Stadtverwaltung – allen voran Bürgermeisterin Marie-Line Cirre – das Treffen mit viel Engagement organisiert. Herausgekommen ist ein Wochenende voller Gastfreundschaft, Austausch, Bewegung und Gemeinschaft – europäisch im besten Sinne.

    Freundschaft, die Wurzeln schlägt

    Ein besonderer Moment war das gemeinsame Pflanzen eines Freundschaftsbaumes im Schlosspark: Vertreterinnen und Vertreter aus allen drei Städten setzten eine Nordmanntanne – als lebendiges Symbol für gewachsene Verbindungen.

    Diese Bäume, mit einer Lebenserwartung von über 500 Jahren und der Fähigkeit, tiefe, kräftige Wurzeln zu schlagen, stehen sinnbildlich für das, was diese Städtepartnerschaften ausmacht: Beständigkeit, Tiefe und eine Verbindung, die auch starken Stürmen standhält.

    Die Delegationen aus Neu-Anspach und Šentjur nahmen je einen Baum mit nach Hause, um auch dort ein Zeichen der Verbundenheit zu setzen. Drei Städte, drei Bäume – und ein gemeinsames Bekenntnis zu Freundschaft über Grenzen hinweg.

    Für Neu-Anspach nahmen unter anderem Helga Feller, Vorsitzende des Vereins zur Förderung internationaler Beziehungen (VzFiB), sowie Jürgen Strempel, Erster Stadtrat, teil. Er vertrat Bürgermeister Birger Strutz, der aufgrund dienstlicher Verpflichtungen im Zusammenhang mit dem Schwimmbad-Umbau verhindert war.

    Die slowenische Delegation wurde von Robert Gajšek, Vorsitzender des Städtepartnerschaftskomitees Šentjur, begleitet – gemeinsam mit Alenka Testanière.

    Europa beginnt im Gespräch

    Egal ob beim Frühstück im Schloss, bei Führungen und Besichtigungen oder bei der Konferenz zur Europäischen Kulturhauptstadt 2028 – überall wurde gesprochen, gelacht, zugehört, diskutiert.

    Eine besondere Rolle spielte auch Sabine Tscherner, Lehrerin der Adolf-Reichwein-Schule in Neu-Anspach und Leiterin der Europa-AG. Sie war als Botschafterin für die Schule und das europäische Engagement der jungen Generation dabei.

    „Obwohl meine Gastgeber und ich uns zum ersten Mal getroffen haben, war es, als ob wir uns schon lange gekannt haben.“

    Begegnung war der Kern dieses Wochenendes: in den Gastfamilien, bei gemeinsamen Mahlzeiten und kulturellen Programmpunkten. So wird Europa greifbar – als lebendige Idee im Alltag.

    „Auf einmal war es egal, ob es Sprachunterschiede gab – längst verloren geglaubte Vokabeln tauchten wieder auf, und verschüttete Kenntnisse standen auf einmal zur Verfügung.“

    Spielend in Verbindung

    Am Samstag wurde es sportlich: Auf der Île Soubiran trafen sich die Teilnehmenden zu Pétanque, Tennis und Pickleball. In trinationale Teams aufgeteilt, wuchs das Gemeinschaftsgefühl mit jedem Spielzug.

    Ein gemeinsames Picknick rundete den Vormittag ab – und zeigte einmal mehr, wie unkompliziert und herzlich europäisches Miteinander funktionieren kann.

    Musik, Tanz, Abschied – und ein Blick nach vorn

     

    Der Abschlussabend im Espace Robinson auf der Île Soubiran bildete den gelungenen Ausklang des Treffens. Bei Riesenpaella und Livemusik der Band Kristy Bell herrschte eine lockere, ungezwungene Atmosphäre – charmant einfach und genau richtig, um ins Gespräch zu kommen.

    Es wurde getanzt, gelacht und gefeiert – und gleichzeitig Raum geschaffen für echte Begegnung über Sprachen und Kulturen hinweg.

    Noch in der Nacht verabschiedete sich die slowenische Delegation – nicht ohne ein lebendiges Symbol der Verbundenheit im Gepäck: den Baum der Freundschaft, zur Pflanzung in Šentjur.

    Außerdem mit im Gepäck: Eine herzliche Einladung an alle Partnerstädte, sich 2026 in Šentjur zur nächsten Bürgerbegegnung zu treffen.

    Ein Moment des stillen Gedenkens

    Bei aller Lebensfreude war der Samstag auch von einem Moment der Stille geprägt: In der Nachbargemeinde Villeneuve-sur-Cher fand der Beerdigungsgottesdienst für Jean-Pierre Poincelet statt.

    Er war Mitbegründer der Städtepartnerschaft und über viele Jahre aktives Mitglied im Komitee in Saint-Florent-sur-Cher. Eine kleine Abordnung des Vereins nahm an der Trauerfeier teil, überbrachte der Witwe Marie-Françoise Poincelet und der Familie persönliche Beileidsbekundungen – und legte im Namen aller Freundinnen und Freunde aus Neu-Anspach einen Blumengruß nieder.

    Wir bewahren Jean-Pierre Poincelet ein ehrendes Andenken.


     

    Was bleibt?

    Post Views: 4